Formen des Gedenkens - Projektbezogene Erinnerungsarbeit

Zwischen der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Dormagen und der Schule 863 gibt es seit mehreren Jahren einen Partnerschaftsvertrag. Schwerpunkt ist die projektorientierte gemeinsame Arbeit an aktuellen Themen mit historischem Bezug – insbesondere aus der NS-Zeit. Ihren Ursprung hat die gemeinsame Arbeit in dem Engagement unserer Schule für die Zahlungen zur „Wiedergutmachung“ an den Zwangsarbeitern aus der ehemaligen Sowjetunion. Die Schule 863 kooperiert seit Jahrzehnten mit diesen Zeitzeugen. In diesem Jahr haben wir in Dormagen und am Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock handlungsorientiert Formen und Inhalte der Erinnerungsarbeit untersucht. In Dormagen haben wir einen gemeinsamen „Subbotnik“ an der Grabanlage der Zwangsarbeiter – zusammen mit dem Bürgermeister – durchgeführt. Die Recherche nach dem seit 67 Jahren vermissten Zwangsarbeiter Jarzenko Progofij konnten wir erfolgreich abschließen. Seinen Töchtern konnten wir mitteilen, wo ihr vermisster Vater beerdigt ist.

Teilnehmerprofil

Die Teilnehmer umfassen in Deutschland eine Gruppe von insgesamt fast 50 Schülern. Sie besuchen in diesem Jahr die Klassen 7 bis 11 der Gesamtschule. Interesse gibt es auch bei jüngeren Schülerinnen und Schülern. Angesichts der begrenzten Betreuungsmöglichkeiten haben wir auf sie zunächst verzichtet. Eltern und ehemalige Schülerinnen und Schüler, die sich seit Jahren in diesem Bereich engagieren, begleiten das Projekt.

Partnerschaft

Die Projektarbeit wird in erster Linie durch die beiden Schulen getragen. Partnerschaftliche Beziehungen und aktive Kooperationen gibt es mit der Stadtverwaltung Dormagen, dem Arbeitskreis „Stolpersteine“, der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, der Deutsch-Russischen Gesellschaft Rhein-Ruhr, der Organisation „Blumen für Stukenbrock“, dem Verband der ehemaligen minderjährigen Zwangsarbeiter und seiner internationalen Dachorganisation, mit Professor Dr. Wladimir I. Naumov und Dmitry Orlov (102) beide ehemalige Zwangsarbeiter sowie der Schützenbruderschaft Nievenheim.