Interview mit Irina Darmanskaja

Im Rahmen der „Deutsch-Russischen Projektschmiede zum Jugendaustausch in der beruflichen Bildung“, die vom 02.-05. November 2018 in Berlin stattfand, hat Julia Wahrmund die Teilnehmerin Irina Darmanskaja gefragt, wir ihr Eindruck von dem Event ist und was sie davon mitnimmt.

Wie sind Sie auf die Veranstaltung aufmerksam geworden?

Ich erhielt ein Einladungsschreiben vom russischen Koordinierungsbüro, in dem ich von dem Event erfuhr und zur Bewerbung bei der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch angeregt wurde.

Für welche Einrichtung arbeiten Sie?

Ich bin Direktorin einer Berufsschule für Telekommunikation und Informationstechnologie in Wologda.

Wie ist Ihr persönlicher Eindruck von der Veranstaltung insgesamt?

Ich habe unheimlich viele positiven Eindrücke von der Veranstaltung gesammelt. Aber abgesehen von den emotionalen, positiven Erfahrungen habe ich auch einen guten praktischen Nutzen erfahren.

 Das hört sich gut an. Wie sieht dieser Nutzen konkret aus?

Wir hatten drei Tage Zeit, um uns untereinander auszutauschen. Dabei haben wir uns erst gegenseitig vorgestellt. Mit Hilfe einer sehr guten Moderation haben wir uns dann zu kleinen Arbeitsgruppen zusammen geschlossen und darin überlegt, welche gemeinsamen Projekte sich zukünftig verwirklichen lassen könnten.

Es haben sich also schon erste Kooperationspartner finden können?

Ja, ein potenzieller Partner ist die 7. Berufsschule Leipzig, mit der wir eine Absichtserklärung abgeschlossen haben. Die Bereitschaft es zu probieren ist auf jeden Fall vorhanden. Als erstes muss man sich jedoch näher kennenlernen.  

Und wie genau stellen Sie sich die weitere Zusammenarbeit vor?

Bei den ersten gegenseitigen Besuchen wird das Kennenlernen im Vordergrund stehen, um zu sehen, wie gut man zusammenpasst und an welchen Stellen eine Zusammenarbeit sinnvoll ist. Da wir natürlich unterschiedliche Ausbildungsberufe anbieten, müssen wir erst einmal Übereinstimmungen finden. Anschließend werden wir dann mit den ausführenden Lehrern sprechen und danach können wir ein konkretes Projekt planen.  

Haben Sie schon einen Termin vereinbart?

Thomas, unser Ansprechpartner der Schule, hat bereits den Wunsche geäußert, uns noch in diesem Jahr zu besuchen, damit das Ganze alsbald realisiert werden kann. Es ist auch möglich, dass schon bei den ersten Besuchen konkrete Vorschläge zur Zusammenarbeit gemacht werden können. Erste Ideen haben wir auch schon gesammelt. So wäre beispielsweise ein Wettbewerb denkbar, bei dem die Azubis mithilfe von Robotertechnik etwas gemeinsam entwickeln.

Welche Chancen sehen Sie in dem Austauschprogramm?

Wir möchten den Austausch unseren Azubis und unseren Lehrern/Ausbildern anbieten. Ich bin mir sicher, dass sich beide Gruppen dadurch persönlich weiterentwickeln und ihr Wissen über ein anderes Land erweitern können. Dadurch werden sie ihre interkulturellen Kompetenzen weiter entwickeln können. In einer Welt, die immer mehr zusammenwächst, spielen solche Erfahrungen meiner Meinung nach eine wichtige Rolle.

 Berlin, 05.11.2018