Tue Gutes und rede darüber: Wie Sie die Ergebnisse Ihrer Projekt- und Begegnungsarbeit bewerten und in die Welt tragen

Evaluierung mit Fragebogen

Wozu Evaluierung?

Eine Evaluation Ihres Projekts ist sowohl in Ihrem eigenen als auch vielleicht im Interesse Ihres Förderers. Fragebögen eignen sich hier gut, um einen Überblick und ein Gesamtbild der Einschätzungen aller Beteiligten zu erhalten. Viele Trägerorganisationen und Schulen haben Fragebögen für die Auswertung ihrer eigenen Veranstaltungen entwickelt und über die Jahre verbessert. Wenn Sie Ihren eigenen Fragebogen konzipieren möchten, sollten Sie einige Dinge beachten. 

Allgemeines zum Fragebogen

Der Fragebogen sollte möglichst kurz und in einer Sprache verfasst sein, die die Befragten kennen (einfache Sprache je nach Alter und Voraussetzungen der Befragten, Mehrsprachigkeit beachten). Beachten Sie bei einer eventuell notwendigen Übersetzung auch kulturelle Besonderheiten.

Ein Fragebogen besteht meist aus mehreren Teilen: Einer Einführung (wofür dient der Fragebogen, ist er anonym, wer bekommt die Ergebnisse zu sehen), einem statistischen Teil (Welche Veranstaltung, Datum, Geschlecht der Teilnehmenden, ggf. höchster Bildungsabschluss) und dem veranstaltungsspezifischen Teil.

Letzterer kann Fragen zum allgemeinen Eindruck enthalten (Vorbereitung einer Veranstaltung, Rahmenbedingungen wie Unterkunft, Verpflegung etc., Ausgewogenheit des Programms), zu einzelnen Programmpunkten (wählen Sie hier am besten nur diejenigen aus, die Ihnen besonders wichtig sind (Projektarbeit, Stadterkundung, Ergebnispräsentation vor Publikum, Familientag) und zu den Ergebnissen der Begegnung (wurde etwas Neues gelernt, wurden Sprachkenntnisse verbessert - hier fließt Ihre Zielsetzung für das Projekt mit ein).

Wie formuliere ich meine Fragen?

Für eine schnelle Bearbeitung eignen sich sogenannte "Multiple Choice"-Fragen nach dem Muster: "Ich beurteile die Projektarbeit als sehr gelungen/gelungen/weniger gelungen/überhaupt nicht gelungen". Entscheiden Sie sich dabei für eine gerade oder ungerade Zahl an Antwortoptionen (bei ungeraden Zahlen zeigt die Erfahrung, dass viele Befragte zur "unentschieden"-Option tendieren, was es Ihnen erschweren wird, eine Tendenz auszumachen. Fragen Sie sich auch, ob Sie eine "kann ich nicht beurteilen"-Antwortoption einplanen.

Qualitative Fragen zielen auf eine individuelle Beurteilung durch die Befragten ("Für zukünftige Veranstaltungen wünsche ich mir...").

Beachten Sie bei der Formulierung von Fragen, dass Sie immer nur ein item abfragen sollten, nie mehrere. Die Frage "Ich beurteile die Projektarbeit mit unseren Partnern als ..." wäre daher in zwei Fragen zu trennen: "Ich beurteile die Projektarbeit als [Auswahloptionen]" und "Ich fand die Zusammenarbeit mit unseren Partnern [Auswahloptionen]". Eine "ich-Botschaft" eignet sich häufig gut, um die Befragten zu einer persönlichen Einschätzung anzuregen.

Vorteilhaft ist es, wenn Sie Ihren Fragebogen vor der eigentlichen Anwendung an Unbeteiligten aus einer ähnlichen Zielgruppe testen können und so noch Rückmeldungen zur Verbesserung erhalten.

Wer wertet das alles aus?

Je nach Umfang der Befragung können Sie die Auswertung selbst vornehmen oder Statistikprogramme bzw. Online-Angebote nutzen. Häufig werden dafür Lizenzgebühren fällig, das Tool "Freizeitenevaluationen" (vgl. rechte Spalte) ist jedoch kostenlos.

Wir wünschen gutes Gelingen und freuen uns über Rückmeldungen von Ihnen.

Literatur und Links

Dubiski J., Ilg W. (Hg.) (2008): Evaluation internationaler Jugendbegegnungen. Ein Verfahren zur Auswertung von Begegnungen, Berlin, Potsdam, DFJW, DPJW.

http://www.freizeitenevaluation.de/Publikationen

http://www.dfjw.org/begegnung-schafft-perspektiven