70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges: Jugendaustausch –Verständigung – gemeinsame Zukunft

Themenjahre im deutsch-russischen Jugend- und Schüleraustausch

Am 9. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Bis heute spielt die Erinnerung an diesen Krieg in Deutschland und Russland eine zentrale Rolle: Sie mahnt uns, uns auch zukünftig für Frieden und Verständigung einzusetzen. Hier liegen Chancen im deutsch-russischen Jugend- und Schüleraustausch: Er ermöglicht Begegnung und Dialog zwischen jungen Menschen aus beiden Ländern.
 

Erstmalig fanden in den Jahren 2015/16 Themenjahre im deutsch-russischen Jugend- und Schüleraustausch statt. Unter dem Titel "70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges: Jugendaustausch – Verständigung – gemeinsame Zukunft" rückten die Themenjahre die Auseinandersetzung mit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg ins Zentrum. 

 

Ziel der Themenjahre, die unter Schirmherrschaft der damaligen Bundesjugendministerin Manuela Schwesig und des ehemaligen Bildungsministers der Russischen Föderation Dmitrij Liwanow stattfanden, war es, Akteure des Austauschs zu einer stärkeren inhaltlichen Zusammenarbeit anzuregen und zu ermutigen, bei Jugendbegegnungen historische Themen aufzugreifen. 

 

Während der Themenjahre waren deutsche und russische Projektträger und Schulen eingeladen, sich im Rahmen von Jugendbegegnungen mit den unterschiedlichen Erinnerungskulturen an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Russland zu beschäftigen. Insgesamt wurden ca. 50 Austauschprojekte von Schulen und außerschulischen Trägern gefördert. Die Projekte und Ideen zur Auseinandersetzung mit Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg waren vielfältig: vom bilateralen Workcamp des Service Civil International (SCI) in Buchenwald zum Namensziegelprojekt der Realschule Munster bis zum Rechercheprojekt „beutekunst“ des Gustav-Freytag-Gymnasiums in Gotha. Begleitet wurden die Themenjahre durch eine Veranstaltungsreihe bestehend aus jeweils zwei Konferenzen und Fortbildungsseminaren.


 

Die Themenjahre sind aus einer gemeinsamen Initiative der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und des russischen Koordinierungsbüros für den Jugendaustausch mit Deutschland hervorgegangen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 hat die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch dem Schüler- und Jugendaustausch zwischen Deutschland und Russland kräftige Impulse gegeben und über 100.000 Jugendliche, Lehr- und Fachkräfte aus Deutschland und Russland in Berührung mit dem jeweils anderen Land, seinen Menschen, seiner Sprache und seiner Kultur gebracht. Die Stiftung wurde als zentrales Koordinierungsbüro für den Jugend- und Schüleraustausch mit Russland vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Freien und Hansestadt Hamburg auf staatlicher und der Robert Bosch Stiftung und den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft des BDI auf privater Seite gegründet.

Foto: MitOst Hamburg