Das war das Jahr 2016

Wir danken für die gute Zusammenarbeit

Liebe Partnerinnen und Partner, Aktive und Unterstützer im deutsch-russischen Jugend- und Schüleraustausch,

im Jahr 2016 hat sich die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und mit dem Koordinierungsbüro für den Jugendaustausch mit der Bundesrepublik Deutschland fortgesetzt. Dies bildete die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten, die wir im jetzt ablaufenden Jahr gemeinsam umgesetzt haben. 

Im Oktober fand in Berlin die Abschlussveranstaltung der Deutsch-Russischen Themenjahre „70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Jugendaustausch – Verständigung – gemeinsame Zukunft“ statt. Ziel der Themenjahre war es, die Akteure des Jugendaustausches zu ermutigen, die historische Bildungsarbeit zum 2. Weltkrieg in ihren Austausch einzubinden. Gleichzeitig wollten wir durch die Themenjahre den Austausch nicht nur über Landesgrenzen sondern auch über die Grenzen von Organisationen und Institutionen hinweg befördern. Inhaltliche Materialien zu den Themenjahren stehen Ihnen weiterhin auf der Micorsite zur Verfügung. Die inhaltliche Ausrichtung und der Zeitpunkt der nächsten Themenjahre stehen noch nicht fest.  

Die außenpolitischen Spannungen zwischen Deutschland und Russland sowie die negativen Berichterstattungen in den Leitmedien über das jeweilige andere Land belasten nach wie vor die Organisatoren des Austausches, die Teilnehmenden und deren Eltern. Gleichzeitig betonen die Verwaltungen und Regierungen beider Seiten ihr großes Interesse an guten jugendpolitischen Beziehungen und bestätigen ihre Bereitschaft, den Jugendaustausch zu unterstützen. Ein wichtiges Signal in diesem Zusammenhang ist das „Deutsch-Russische Jahr des Jugendaustausches 2016/2017“, welches unter der Schirmherrschaft der Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Sergej Lawrow steht. Die beeindruckende Eröffnungsveranstaltung am 09. Juni 2016 im Hotel Kosmos in Moskau dokumentierte das Bemühen und die hohe Bereitschaft der russischen Seite, den Jugendaustausch als wichtigen Beitrag zur Annäherung und als Element der Zukunftsgestaltung zwischen den Ländern zu würdigen und zu unterstützen.

Weil der Beginn des gemeinsamen Jahres in die Mitte des  laufenden Haushaltsjahres fiel, hatte die Stiftung nur wenig zusätzliche Mittel, um dieses besondere Jahr mit eigenen Aktivitäten zu gestalten. Dennoch haben wir versucht, durch viele kleine Elemente den Akteuren des Austausches einen Anreiz und Hilfe zu geben. Neben der Erhöhung der Förderung im schulischen Austausch ist hier vor allem die Möglichkeit der kostenfreien Begleitung des eigenen Austausches durch Sprachanimation für die gesamte Dauer der Begegnung als auch die „Projektwelt Deutsch-Russischer Jugendaustausch“ zu nennen. Die Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen den Projektpartnern und die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure und Organisationen war immer schon ein großes Thema im internationalen Austausch. Wir haben zwar keine ultimative Lösung für alle Probleme gefunden, aber mit der Plattform „ Projektwelt – мир проектов“ ein effektives Element geschaffen, um die Kommunikation nachhaltig, schnell und interaktiv zu gestalten. Derzeit nutzen bereits 603 User, 28 Träger im Austausch und 865 Austauschprojekte die Projektwelt. Auch im nächsten Jahr werden wir eine Reihe Neuerungen einführen und Fortbildungen für Interessierte anbieten und hoffen, dass sich dieses Instrument weiter verbreiten wird.

Wie angekündigt, haben wir in 2016 große Anstrengungen unternommen, um für den Austausch mit Russland zu werben. Unser „Film zum deutschen-russischen Jugendaustausch“ zeigt sehr eindrucksvoll, wie bunt und vielseitig Jugendaustausch ist. Er kann von den Organisatoren des Austauschs bei Jugendlichen, Schülerinnen und Schüler und Eltern dafür genutzt werden, um für ein anstehendes Projekt oder einen Austausch zu werben. In Kürze werden wir die Inhalte aus der beliebten Publikation „Glasok – kleiner Reiseführer für Russland“ in einer App zur Verfügung stellen. Ein Großteil der App-Inhalte wird nach dem Herunterladen auch offline nutzbar sein, so dass die Nutzung während einer Begegnung in Russland erleichtert wird.  

Besonders positive Signale können wir in diesem Jahr auch von dem Rat für jugendpolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland (Jugendrat) berichten. Auf der Jugendratssitzung konnten sich die Beteiligten auf eine Großveranstaltung zum Abschluss des „Deutsch-Russischen Jahrs des Jugendaustausches“ einigen. Die Veranstaltung findet in Berlin vom 13. – 16.07.2017 statt. Wir wollen dabei die Ideen der Akteure des Austausches aufgreifen und neben einem Festempfang im Auswärtigen Amt auch durch öffentliche Aktionen im ganzen Stadtgebiet von Berlin am 14.07.2017 für den internationalen Austausch und für die Zusammenarbeit mit Russland werben. Wer sich hierfür interessiert findet die Interessensbekundung und weitere Informationen auf unserer Homepage.

Darüber hinaus hat das Auswärtige Amt angekündigt, dass die Servicegebühren in den Visaannahmestellen in der Russischen Föderation nun dauerhaft für den Jugendaustausch um 50% gesenkt werden. Die russische Seite hat zugesichert eine ähnliche Regelung für den Jugendaustausch auch in den Visaannahmestellen in Deutschland zu prüfen.

In den vergangenen zwei Jahren konnte das Protokoll der Jugendratssitzung nicht unterzeichnet werden, weil es auf deutscher und russischer Seite unterschiedliche Positionen hinsichtlich der Einbeziehung von Teilnehmenden und Organisationen von der Krim in den Austausch gab. In diesem Jahr hat man sich geeinigt, dass es zwar nach wie vor unterschiedliche Positionen gibt, aber der Jugendrat nicht der geeignete Ort ist, diese Frage zu  lösen. Hierzu soll es im nächsten Jahr direkte Gespräche zwischen den beiden Außenministerien geben. Auf dieser Grundlage konnte das Protokoll unterzeichnet werden. Die ist nicht nur ein großer Erfolg, sondern auch eine wesentliche Arbeitserleichterung für die Stiftung und für das russische Koordinierungsbüro, dessen Finanzrahmen auch von einer Unterzeichnung des Jugendratsprotokolls beeinflusst wird. Hierdurch wird die Planungssicherheit auf russischer Seite stark verbessert.

Diese Entwicklung stimmt uns zuversichtlich, dass eine weitere Intensivierung des Jugendaustausches trotz aller anderen Widrigkeiten möglich ist.

Wir danken allen Organisationen und Akteuren für ihr Engagement in den deutsch-russischen Beziehungen und danken allen Partnerinnen und Partnern sowie Kolleginnen und Kollegen im Jugend- und Schüleraustausch für die gute Zusammenarbeit in diesem Jahr.

Unserer besonderer Dank gilt unseren Gesellschaftern, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Robert Bosch Stiftung und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft für die gute Kooperation und finanzielle Unterstützung, die unsere Arbeit erst möglich macht.

Wir wünschen allen „Frohe Weihnachten“ und einen „Guten Rutsch ins Neue Jahr“!

Thomas Hoffmann
Geschäftsführer

Поделиться