Schul- und Trägerbefragung 2023

Ergebnisse und Fazit

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 wurde nicht nur die Förderung von Projekten durch die Stiftung stark eingeschränkt. Auch viele Träger der Jugendhilfe und Schulen haben Projekte und Kooperationen mit russischen Partnern ausgesetzt. Ein Jahr nach Kriegsbeginn wollten wir mit Hilfe einer Umfrage herausfinden, wie es den Trägern und Schulen in dieser Zeit ergangen ist und wie ihre Situation in Bezug auf den deutsch-russischen Jugendaustausch im Moment aussieht.

Die Umfrage mit offenen und geschlossenen Fragen fand im Zeitraum von März bis April 2023 statt und war für vier Wochen online erreichbar. Insgesamt wurden rund 550 Projektleiterinnen und Projektleiter per E-Mail angeschrieben, wovon schließlich 160 Personen von allgemeinbildenden Schulen, Waldorfschulen, berufsbildenden Schulen, von Trägern der Jugendarbeit und öffentlichen Verwaltungen tatsächlich an der Umfrage teilnahmen. Die unerwartet hohe Resonanz hat uns sehr gefreut und wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die sich die Zeit zum Beantworten unserer Fragen genommen haben.

Doch wie ist es nun um den deutsch-russischen Jugendaustausch bestellt? 137 von den 160 Teilnehmenden hatten zu Kriegsbeginn eine aktive Partnerschaft. Um ein genaueres Bild rund um den Status quo der Partnerschaften zu erhalten, interessierten uns vor allem auch Fragestellungen zu den Formaten der Zusammenarbeit sowie der Einschätzung der Perspektiven. Ein weiterer Fokus lag auf Aspekten, die seit Kriegsbeginn die Durchführung von Austauschmaßnahmen mit dem russischen Partner behindern. Um ein Gefühl für die Stimmung unter den Trägern und Schulen zu bekommen, fanden auch Fragen dazu, wie der deutsch-russische Jugendaustausch gerade allgemeinen eingeschätzt wird, Eingang in den Fragebogen. Zu guter Letzt haben wir in der Umfrage nach konkreten Wünschen an die Stiftung gefragt. Damit wollten wir Anhaltspunkte erhalten, wie wir unsere aktuellen Angebote noch zielgerichteter auf die Bedarfe der Schulen und Träger ausrichten können.

Welches Fazit können wir nun aus den Ergebnissen ziehen? Der schulische wie außerschulische Austausch sind mit sehr wenigen Ausnahmen zum Erliegen gekommen. Jedoch besteht zum Zeitpunkt der Befragung bei etwa zwei dritteln der Schulen und Trägern ein Interesse daran, den Austausch nach dem Krieg wieder aufzunehmen. Umstritten ist in der Trägerlandschaft, ob der Krieg Einfluss auf den Jugendaustausch nehmen sollte. Hierzu ist keine klare Tendenz erkennbar. 

Allerdings werden Sicherheitsbedenken als größtes Hindernis für den Jugendaustausch angesehen. Erfreulicherweise wird  die Stiftung DRJA bei weiten Teilen der Trägerlandschaft weiterhin als wichtige Anlaufstelle rund um Themen zum Austausch mit Russland wahrgenommen.  Neben der Unterstützung bei der Visabeschaffung und Informationen zur aktuellen Lage in Russland, wurde der Wunsch nach mehr Förderung geäußert – ein Feld, an dem wir aktiv arbeiten.

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