Russland im Unterricht

Ein spannender Diskussionsabend mit neuen Materialien und Impulsen

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die Notwendigkeit einer kritischen politischen Bildung über Osteuropa und Russland in deutschen Schulen verdeutlicht. Die Stiftung DRJA und die Bundeszentrale für politische Bildung haben sich dieser Herausforderung gemeinsam gestellt und im Rahmen der Diskussionsveranstaltung "Russland im Unterricht" am 15. Mai 2025 in Berlin u.a. neue Unterrichtsmaterialien vorgestellt.

Nichts ist seit dem 24. Februar 2022 selbstverständlich, wenn es um Russland im Unterricht geht. Lehrkräfte stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, Sprache und Kultur zu vermitteln und gleichzeitig imperiale Ideologien kritisch zu reflektieren.

Die neue, gemeinsam entwickelte Publikationsreihe "Russland im Kontext: Impulse für den Unterricht" bietet hierfür konkrete didaktische Handreichungen und Materialien. Sie wurde inspiriert von der Idee, den Russischunterricht als historisch-politische Bildung zu verstehen.

Die Reihe umfasst fünf Hefte:

  • Sprache und Macht: Russlands imperiale Geschichte und das Konzept der "Ruskij Mir"
  • Facetten nationaler Identität: Die Ukraine: Nationale Identität, Geschichtspolitik, Erinnerungskultur, Sprache und Musik
  • Diversität unter Druck: Ethnische und sprachliche Vielfalt in Russland und ihre Bedrohung durch staatliche Sprachenpolitik
  • Russische Propaganda entlarven: Gefahren der Desinformation und manipulative Geschichtspolitik
  • Desinformation im digitalen Raum: Erkennen von Desinformation im Internet und Stärkung von Resilienz

Bei der Veranstaltung teilten Expertinnen wie Dr. Barbara Christophe vom Georg Eckert Institut Einsichten zur Konstruktion von Russlandbildern in deutschen Schulbüchern, die oft Russland als "radikal anders" darstellen und interne Vielfalt oder Parallelen zum Westen vernachlässigen.

Dr. Jule Böhmer, Russischlehrerin und Fachdidaktikerin, stellte einen Ansatz vor, der relevante gesellschaftliche Themen aufgreift und Schülerinnen und Schüler unter Einbezug ihrer Muttersprache und vielfältiger Medien zur kritischen Auseinandersetzung befähigt. Schülerinnen und Schüler selbst berichteten, wie dieser Unterricht ihre Neugier geweckt und ihr Verständnis für die Vielfalt Russlands und der post-sowjetischen Räume erweitert hat.

Diese Materialien und Ansätze sind nicht nur für den Russischunterricht gedacht, sondern für alle Fächer, in denen Russland oder Osteuropa behandelt werden.

Die Hefte sind in Kürze gedruckt sowie als PDF verfügbar. Vertiefende Online-Seminare und Präsenzveranstaltungen werden ebenfalls angeboten, um Lehrkräfte bei der Umsetzung zu unterstützen und Vernetzung zu ermöglichen.

Mitschnitt der Veranstaltung

Falls Sie nicht dabei sein konnten, können Sie sich die lebhafte Diskussion nochmals im Mittschnitt der Veranstaltung ansehen.   

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