Themenjahre 2015/16 sind eröffnet

Einander zuhören, um sich besser zu verstehen

Erstmalig finden in den Jahren 2015/16 Themenjahre im deutsch-russischen Jugendaustausch statt. Unter dem Motto „70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs: Jugendaustausch – Verständigung – gemeinsame Zukunft“ wollen die Themenjahre die Auseinandersetzung mit der Erinnerung an den 2. Weltkrieg ins Zentrum rücken.  

Ziel der Themenjahre, die unter Schirmherrschaft der Bundesjugendministerin Manuela Schwesig und des Bildungsministers der Russischen Föderation Dmitrij Liwanow stattfinden, ist es, die über 70 beteiligten schulischen und außerschulischen Organisationen zu einer stärkeren inhaltlichen Zusammenarbeit anzuregen und sie zu ermutigen, bei Jugendbegegnungen historische Themen aufzugreifen.

Die offizielle Eröffnung der Themenjahre fand am 5. Juni im Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges durch Bettina Bundszus-Cecere, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Venjamin Kaganov, stellvertretender Minister für Bildung und Wissenschaft der RF, Andres Meitzner, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik, Auslandsschulen und Netzwerk Deutsch im Auswärtigen Amt, und Sergej Tchuev stellv. Leiter der Föderalen Agentur für Jugendfragen der RF, statt. 
Bettina Bundszus-Cecere unterstrich, dass wir uns in Gedenken an die Opfer des 2. Weltkriegs wieder unserer Verantwortung für Verständigung und Frieden bewusst werden müssen. Raum zur Verständigung, zum gegenseitigen Kennenlernen zu geben, sei Aufgabe des Jugendaustauschs. Andreas Meitzner betonte, dass der Jugendaustausch eine tragende Brücke der Beziehungen zwischen beiden Ländern sei und diese Brücke dank des Engagements der Akteure im Austausch auf einem festen Fundament stehe. Darüber hinaus erinnerte er daran, dass Jugendaustausch immer wieder auch die Bereitschaft, sich auf den Dialog mit dem Anderen, aber auch dem Andersdenkenden einzulassen, bedeute. 

Im Anschluss an die offizielle Eröffnung beleuchten Fachvorträge von Dr. Birgit Schwelling, Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, und Vladimir Rudakov, Chefredakteur der Zeitschrift „Geschichte“ die Erinnerungskultur zum 2. Weltkrieg in Deutschland und in Russland. Welche Rolle Jugendaustausch beim gemeinsamen Erinnern an den 2. Weltkrieg haben kann, war Gegenstand einer Podiumsdiskussion. 

In verschiedenen Workshops, die am 6. und 7. Juni das Thema vertiefend behandelten, wurden über gemeinsame Inhalte Anknüpfungspunkte herausgearbeitet, um den Erfahrungsaustausch unter den Austauschorganisationen zu vertiefen, die Bildung von Netzwerken anzuregen und Impulse für neue Partnerschaften zu setzen. 

Den Abschluss bildete ein Markt der Möglichkeiten, bei dem sich alle beteiligten Organisationen präsentieren konnten und Projekte mit historischem Bezug vorgestellt wurden. In diesem Rahmen wurde auch durch die konsularische Abteilung der Deutschen Botschaft über die Einführung des Visainformationssystems (VIS) ab September 2015 informiert, das von den Teilnehmenden als großes Erschwernis bei zukünftigen Begegnungen angesehen wird.

Weitere Informationen zur Eröffnung der Themenjahre finden Sie hier.

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