Persönliche Beziehungen knüpfen

Miteinander in persönlichen Kontakt zu kommen ist digital schwieriger als bei live-Begegnungen. Da es nicht automatisch nebenher passiert, muss das bewusst geplant werden. Schaffen Sie Verbindendes und geben Sie Räume für informelle Gespräche und Austausch.

Ändern Sie die Sozialform bzw. Gruppengröße
- In kleinen Gruppen oder im Tandem ist es für viele Menschen leichter, sich zu äußern. Angst und Anonymität werden kleiner, die Neugier auf einzelne Personen bekommt mehr Platz. Nutzen Sie dafür Breakout-Sessions / Kleingruppenarbeit mit konkreten Aufgaben (z.B. „Findet zu zweit innerhalb von 3 Minuten möglichst viele Gemeinsamkeiten.“ Wenn alle ins Plenum zurückkehren, können z.B. die Paare mit den meisten Gemeinsamkeiten gesucht werden oder die verrückteste Gemeinsamkeit.)
Gestalten Sie die Pausen
- Während einer persönlichen Begegnung finden sich in den Pausen automatisch Kleingruppen zum informellen Austausch zusammen. Das geschieht in online-Veranstaltungen selten, alle sind froh über eine Bildschirmpause. Kombinieren Sie Bildschirmpausen mit Pausen in Kleingruppen, in die Sie Gesprächsanlässe geben (Satzanfänge, „meine perfekte Pause“).
Heben Sie Gemeinsamkeiten hervor
- Wenn Sie den Teilnehmenden Gemeinsamkeiten bewusst machen, helfen Sie ihnen dabei, sich mehr als Gruppe zu fühlen. Hierfür eignet sich auch in Videokonferenzen Soziometrie. (Alle Teilnehmenden decken ihre Kamera ab. Die Moderation liest Eigenschaften/Statements vor. Diejenigen, die zustimmen, entfernen die Abdeckung von der Kamera, diejenigen, die nicht zustimmen, lassen ihre Kamera abgedeckt. Variation 1 für die Optik: Alle suchen sich etwas Buntes, mit dem sie ihre Kamera abdecken. Variation 2 für die Partizipation: Alle überlegen sich im Vorfeld Statements zu einem Thema die mit ja/nein zu beantworten sind, und fragen dies reihum ab.)
Schaffen Sie optische Kontaktpunkte
- Auch wenn die Teilnehmenden nicht in Präsenz interagieren, können sie das symbolisch tun. Um eine Sprechreihenfolge festzulegen, kann eine Person beginnen und einen Gegenstand „weitergeben“ (d.h. in Richtung Kamera reichen und die nächste Person aufrufen. Das sollte ein Gegenstand sein, den jede*r zur Hand hat (Kugelschreiber, Tasse/Glas). Eine andere Möglichkeit ist es, Bildschirmfotos zu erstellen, bei denen jede Person die Hände an den Rand ihrer Videokachel legt (ungefähr in einer Höhe) und so ein visueller Kontakt auf dem Bild entsteht. Natürlich kann man auch per Fotomontage ein Gruppenbild erstellen…
Beziehen Sie reale Gegenstände ein
- In Veranstaltungen gibt es häufig Give-aways, die ein Gemeinschaftsgefühl herstellen (T-Shirts, Caps, Taschen o.ä.). Warum nicht vorher allen Teilnehmenden etwas Kleines zuschicken? Es sollte aber zum Thema und Zweck der Veranstaltung passen. Auch gemeinsames Essen (jede*r bestellt sich etwas lokal, Gutscheine werden zur Verfügung gestellt) oder gar gemeinsames Kochen (Zutaten werden geliefert, dann wird gemeinsam gekocht und gegessen) haben sich bewährt.