Am 23. März 2016 unterzeichneten in Moskau die Außenminister Russlands und Deutschlands Sergej Lawrow und Frank-Walter Steinmeier die Vereinbarung über das Deutsch-Russische Jahr des Jugendaustausches 2016/2017. In der gemeinsamen Vereinbarung heißt es: „Die junge Generation spielt bei der Gestaltung der Gegenwart und dem Aufbau der Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen eine besondere Rolle. Wir wollen deshalb unsere gemeinsame Kraft daran setze, den direkten Dialog zwischen den jungen Menschen unserer beider Länder zu fördern. Denn nur dort, wo Menschen einander kennen und verstehen, können Stereotype überwunden werden und Vertrauen und Partnerschaft wachsen. Wir sind gemeinsam der Überzeugung, dass der Jugendaustausch eine wichtige und unverzichtbare Komponente der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland darstellt.“
„Die Vereinbarung der Außenminister ist ein wichtiges Zeichen der Zusammenarbeit in einer schwierigen Zeit“, hebt Thomas Hoffmann Geschäftsführer der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch hervor. „Die Möglichkeiten von Jugendlichen sich zu begegnen sind in den letzten Jahren geringer geworden. Deshalb ist das Jahr des Jugendaustausches ein Zeichen der Wertschätzung für die Akteure des Austausches und eine Chance, durch Begleitmaßnahmen der Stiftung die Ideen und Vorhaben der Organisationen und Einrichtungen im Austausch zusätzlich unterstützen zu können. Gemeinsam mit dieser politischen Initiative wollen wir erreichen, dass sich wieder mehr junge Menschen beider Länder begegnen können. Hierzu hat die Stiftung eine Reihe von konkreten Angeboten erarbeitet, die in Kürze veröffentlicht werden. Zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit schafft Vertrauen auf beiden Seiten und das ist es, was wir brauchen.“
Vor der politischen Krise hat die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch jährlich 600 Jugendbegegnungen zwischen Deutschland und Russland mit etwa 17.000 Teilnehmenden fördern können. Nach Ausbruch der politischen Krise im Zusammenhang mit der Ukraine haben sich die Rahmenbedingungen des Austausches stark verschlechtert. Der Wertverfall des Rubels, die negative Berichterstattung über das jeweils andere Land in den Leitmedien beider Länder und die Einführung von biometrischen Visa für russische Jugendliche haben zusätzlich zu einem Einbruch der Austauschzahlen im schulischen Bereich von 60% geführt. Deshalb ist eine Unterstützung des Jugendaustausches hilfreich und notwendig.
Das Deutsch-Russische Jahr des Jugendaustausches steht unter der Schirmherrschaft der beiden Außenminister. Die Koordination aller Aktivitäten im Rahmen dieses Jahres liegt bei der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch in Deutschland und in Russland beim Russischen Koordinierungsbüro für den Jugendaustausch mit der Bundesrepublik Deutschland. Alle Informationen rund um das gemeinsame Jahr, über die Angebote der Stiftung und die Möglichkeiten sich zu beteiligen werden auf einer gemeinsamen Website erscheinen, die in Kürze veröffentlicht wird.