Internationale Jugendarbeit.digital

Ergebnisse des Forschungsprojekts 2021-2022

Onlinekonfernenz Zukunft braucht Erinnerung

Am 23. November fand die Abschlussveranstaltung zum Projekt „Internationale Jugendarbeit.digital“ statt. Im Rahmen des Projekts, das im Zeitraum 2021-22 stattfand, wurden folgende Fragen untersucht:  Welche Entwicklungen gab es in den vergangenen Jahren? Was davon wird die Internationale Jugendarbeit nachhaltig beeinflussen? Welches Entwicklungspotenzial bringt die digitale Transformation mit sich? Und wie kann die Qualität der verschiedenen Formate gewährleistet werden?

Die Ergebnisse des Projekts wurden bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmenden ein Fazit hinsichtlich der Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit gezogen. Einige Punkte stellen wir gerne vor.

Digitale Elemente ermöglichen vielfältigere und zugänglichere Formate der internationalen Jugendarbeit, weil:

  • Reisekosten wegfallen
  • Reiserestriktionen umgangen werden können
  • Soziale und persönliche Unsicherheiten reduziert werden
  • Multinationale Projekte leichter umgesetzt werden können
  • Niederschwellige Einblicke in individuelle Lebenswelten gewährt werden können (z.B. über kurze Videos, Einblick in die Wohnung etc.)
  • Spielräume bei Formaten und Dauer der Projekte größer sind
  • Neue Partizipationsmöglichkeiten angeboten werden.

Digitale Formate erfordern spezifische Kompetenzen und Ressourcen:

  • Informeller Austausch und andere gruppendynamische Prozesse
  • Fehlende Verbindlichkeiten bei manchen Teilnehmenden
  • Instabile Internetverbindungen
  • Keine Berücksichtigung medialer Kompetenzen von Jugendlichen
  • Ausschluss von TN mit Einschränkungen in Bezug auf audiovisuelle Kommunikationsformate
  • Erschwertes Kennenlernen der Partnerkultur durch fehlendes unmittelbares Erleben des Partnerlandes
  • Lt. einiger Befragten kann eine zu große Vorstrukturiertheit von Projekten dazu führen, dass der informelle Austausch auf der Strecke bleibt. Sie berichteten von einem zu großen Fokus auf inhaltliche Aspekte sowie zu wenig Zeiten, in denen informelle Gespräche stattfinden konnten.
  • Das Online-Setting kann zu Hemmungen in Bezug auf die aktive Teilnahme am Projekt führen. So wurde ersichtlich, dass das Einschalten der Kamera und des Mikrofons eine Hürde bei manchen Teilnehmenden darstellte. Auch die fehlende non-verbale Kommunikation der anderen sorgte für Verständigungshindernisse.
  • Fehlende Motivation, leichteres „sich ausklinken“
  • Technische Schwierigkeiten, wie eine schlechter Internetverbindung störten die Verständigung.

Das Projekt dauerte zwei Jahre und wurde vom IJAB in Kooperation mit dem Forschungsinstitut JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und den Fach- und Förderstellen der Internationalen Jugendarbeit durchgeführt. 

Es bestand aus zwei Bausteinen: Projektberichtsanalyse von 42 bereits stattgefundenen digitalen Projekte (davon 10 Projekte, die von der Stiftung DRJA finanziert wurden) und Begleitung von insgesamt neun Projekten (rein online, blended, hybrid, sonstige). Im Rahmen der zweiten Phase fanden TN-Beobachtungen, Fachkräfte-Interviews und Gruppendiskussionen mit Jugendlichen statt.

Im deutsch-russischen Kontext wurde das digitale Projekt „Polizeigewalt und Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg: online Study- and Workcamp mit der Gedenkstätte Augustaschacht“ vom Service Civil International (SCI) untersucht, dass Ende Februar 2022 online stattfand.

Informationen über das Projekt und Kontaktpersonen finden Sie unter: https://ijab.de/internationale-jugendarbeitdigital

 

Teilen