Schulpartnerschaften mit Russland und Polen

Erfolgreiche Lehrerfortbildung in Lübeck

Ein Seminar für Schulpartnerschaften zwischen Deutschland, Polen und Russland fand vom 15.-18. April 2012 in Lübeck statt. Mit der Veranstaltung „Drei starke Partner“ kooperierten erstmals die Deutsche Auslandsgesellschaft (DAG), das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) und die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch. An dem Kontaktseminar beteiligten sich 8 Lehrkräfte aus Deutschland und je 9 Lehrerinnen aus Polen und Russland. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nutzten die gemeinsame Zeit für das gegenseitige Kennenlernen und den Erfahrungsaustausch. Das Seminarprogramm bot vor allem die Gelegenheit selbst Methoden aus der internationalen Jugendarbeit auszuprobieren und über die Gestaltung internationaler Schülerbegegnungen zu sprechen.

Wie bereite ich eine Schülerbegegnung vor? Wie leite ich das Kennenlernen der Schülerinnen und Schüler an? Wie stärke ich den Gruppenzusammenhalt? Wie sieht ein gutes Programm einer Schülerbegegnung aus? Und wie finanziere ich das Ganze? Diese praktischen Fragen rund um einen Schüleraustausch leiteten die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer aus den drei Ländern im Seminar.

Die Teilnehmer lernten Spiele kennen, mit denen sich Gruppenprozesse in verschiedenen Phasen einer Begegnung gestalten lassen. Dabei überzeugte die Kolleginnen und Kollegen besonders die Idee der Sprachanimation. Sprachenlernen erfolgt im Schüleraustausch häufig auf informelle Art und Weise. Die Sprachanimation stellt die Begegnung mit der Sprache des Austauschpartners auf spielerische Art und Weise in den Mittelpunkt und fördert so die Begegnung und den Austausch der Schülerinnen und Schüler.

Während einer Stadterkundung in der Lübecker Altstadt am ersten Seminartag probierten die Lehrerinnen und Lehrer Aufgabenformate aus, die Schülerinnen und Schüler auf ungewöhnliche Art und Weise mit den Bewohnern einer Stadt in Kontakt bringen können. Die Aufgabe, zwei Packungen Papiertaschentücher gegen beliebige Gegenstände einzutauschen, lösten die gemischtnationalen Teams mit Leichtigkeit. Wer mit dem ersten Tauschergebnis noch nicht zufrieden war, tauschte munter weiter. Am Ende trugen die Teilnehmer ein buntes Sammelsurium zusammen: Blumen, Fisch, Seil, Schminke…

Wie viel Programm verträgt ein Programm? Das war eine der zentralen Fragen am zweiten Seminartag. In Kleingruppen planten die Teilnehmer eine trilaterale Begegnung und hatten dabei Gelegenheit ihre persönlichen Erfahrungen miteinander auszutauschen. Dass das Programm neben dem pädagogischen Bemühen der Projektleiter genügend Freiraum für informelle Interaktion der Schülerinnen und Schüler bieten muss, wurde bei diesem Erfahrungsaustausch schnell deutlich. Die Lehrerinnen und Lehrer wählten als grundlegendes Prinzip für die Programmgestaltung das gemeinsame Erleben und aktive Miteinander, z.B. durch sportliche Aktivitäten, gemeinsames Kochen, ein Projekt für Schülerinnen und Schüler berufsbildender Schulen.

Ein Lehrerteam aus Deutschland, Polen und Russland möchte ihre Ideen für eine trilaterale Schülerbegegnung noch in diesem Jahr umsetzen. Welche finanzielle Unterstützung das DPJW und die Stiftung DRJA für diese Form der Begegnung bereithalten, erfuhren die Teilnehmer am letzten Tag des Seminars. Bereichert durch neue Ideen und Kontakte machten sich die deutschen Kolleginnen und Kollegen auf die Heimreise. Für die Lehrerinnen aus Polen und Russland schloss sich ein Seminar zur aktuellen Landeskunde an, das durch die DAG gestaltet wurde.

Teilen