Berliner Dialog zum Jugendaustausch

Abgeordnete wollen Jugendaustausch unterstützen

Am 6. November 2019 veranstaltete die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch in Kooperation mit dem russischen Koordinierungsbüro das Gesprächsforum "Berliner Dialog zum Jugendaustausch". Ziel der Veranstaltung, an der 140 Akteure aus dem Bereich des deutsch-russischen Jugendaustauschs teilnahmen, war es, die Entwicklung des Jugendaustausches seit Unterzeichnung des Deutschen-Russischen Jugendabkommens 2004 zu analysieren.     

Bilanz nach 15 Jahren Jugendabkommen:

  • ca. 200.000 junge Menschen haben an einem außerschulischen, schulischen oder beruflichen Jugendaustausch teilgenommen. 
  • In der Zusammenarbeit der deutschen und russischen Partner hat sich eine beachtliche Vielfalt, methodische Qualität und thematische Tiefe des Austausches entwickelt. 
  • Im Bereich der formalen Bildung haben ca. 500 Schulen oder andere Bildungseinrichtungen in beiden Ländern ein Austauschprojekt organisiert, im außerschulischen Bereich waren es jeweils über 700 Jugendorganisationen und -einrichtungen. Die oft vorgebrachte Behauptung, in Russland gäbe es keine Zivilgesellschaft, ist im Bereich Jugendpolitik widerlegt.
  • Aber nach 15 Jahren wird es immer schwerer, das Erreichte zu erhalten, oder gar den Austausch inhaltlich und hinsichtlich der Einbindung neuer Zielgruppen weiter zu entwickeln.
  • Inflationsbereinigt stehen dem deutsch-russischen Jugendaustausch von Jahr zu Jahr weniger Mittel zur Verfügung. 
  • Die Förderquote der bei Stiftung DRJA beantragten Austauschprojekte liegt derzeit bei 55 %. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht möglich, bisher unterrepräsentierte Zielgruppen wie Auszubildende oder Jugendliche ohne akademischen Bildungsweg in den Austausch einzubeziehen.
  • Zusätzlich stellen die Visaregelungen eine erhebliche finanzielle und organisatorische Hürde dar, die ohnehin benachteiligten Jugendlichen eine Teilnahme am Austausch zusätzlich erschwert.

In drei Dialogforen konnten die im Austausch engagierten Vertreterinnen und Vertreter von Jugendorganisationen und Einrichtungen der schulischen und beruflichen Bildung ihre Erfahrungen und Interessen mit fünf Abgeordneten des Bundestages diskutieren.  
Dabei waren zwei Themen in allen Dialogforen von besonderer Bedeutung:
1. Die finanzielle Ausstattung des deutsch-russischen Jugendaustauschs ist nach 15 Jahren Jugendabkommen unzureichend. Die Mittel reichen weder aus, um das bisher Erreichte fortzuführen, noch ist eine Weiterentwicklung des Austauschs möglich.
2. Alle Akteure haben große Probleme durch die Visaregelungen, die einen zusätzlichen  Aufwand bedeuten. Die Akteure fordern deshalb zusätzliche Erleichterungen in den Visaregelungen wie z.B. eine visafreie Einreise für 30 Tage im Zusammenhang mit einem Jugendaustausch. 

Die Abgeordneten haben zugesagt, für den Jugendaustausch und für dessen Unterstützung unter ihren Kolleginnen und Kollegen zu werben. 

Hier geht es zu weiterführenden Veranstaltungsinformationen und zur Zusammenfassung der Diskussionen in den drei Dialogforen.

 

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