Einsatz der "neuen" Sportarten Gorodki und Sambo in Baden-Württemberg und Deutschland als Integrationsmedium

Der TSB Schwäbisch Gmünd ist ein in der Integrationsarbeit aktiver Sportverein. Vor einigen Jahren wurde die Judoabteilung im Verein gegründet, die neben dem Judo auch die Sportart Sambo praktiziert. Sambo ist eine in Deutschland wenig bekannte Sportart, die sich vor mehreren Jahrzehnten in der ehemaligen UdSSR aus verschiedenen Ringkampfstilen entwickelt hat. Auch das Wurfspiel Gorodki ist eine unbekannte Sportart aus Russland, die inzwischen in Schwäbisch Gmünd viele Anhänger unter anderem auch bei Jugendlichen und Eltern der Judoabteilung hat. Beide Sportarten wurden von Spätaussiedlern aus Russland nach Deutschland gebracht und werden in Verein als Instrument der Integrationsarbeit eingesetzt. Im Mai 2012 reiste mit einer Unterstützung der Stiftung DRJA eine Delegation von TrainerInnen und BetreuerInnen aus dem TSB Schwäbisch Gmünd sowie anderen Vereinen Baden-Württembergs nach Tomsk, um sich mit erfahrenen russichen Experten dieser Sportarten auszutauschen.

Teilnehmerprofil

Die acht deutsche Fachkräfte, die sich an dem Austausch beteiligt haben sind haupt- bzw ehrenamtlich in Vereins- sowie Verbandstrukturen tätig. Alle nutzen Sportarten Gorodki bzw. Sambo in ihrer Arbeit. Jedoch gibt es in Deutschland noch relativ wenig Erfahrung mit diesen Sportarten, die in Russland eine lange Tradition haben und als typisch russicher nationaler Sport wahrgenommen werden. Durch einen Intensiven Austausch mit erfahrenen russichen TrainerInnen und Trainern konnte viele wichtige methodische Informationen zur Vermittlung des Sports ausgetauscht werden sowie spannende Gespräche über Sport(strukturen) in beiden Ländern statt gefunden.

Partnerschaft

Die Kinder- und Jugendsportschule "RUSS" und der Verband für nationale Sportarten in der Region Tomsk als Russiche Projektpartner habe ein spannendes Begegnungsprogramm organisiert. Gemeinsam wurde eine Konferenz an der politechnischen Universität Toms durchgeführt, praxisorientierte Lernworkshops organisiert, kommunale Sporteinrichtungen besucht. Die deutsche Delegation hat als Gast an einem jährlichen "Festival von nichtolympischen und nationalen Sportarten" teil genommen. In Gesprächen mit Trainern, kommunalen und regionalen Politikern sowie führenden Verbandsfunktioneren wurde über gesellschaftliche Probleme der Jugend und des Sports diskutiert. Eine weitere Zusammenarbeit zwischen den deutschen und russichen Fachkräften sowie eine Jugendbegegnung wurde ausgearbeitet.